„Äs git geng öpis z’wärche, geng!“
Arbeitstage, solange es hell ist, und nie fertig mit der „Büez“. Dieses Bild habe ich von unseren Landwirt*innen. Was ist aber im Winter? Was machen sie eigentlich in dieser Jahreszeit, wenn sie nicht einen Stall voller Tiere haben, die zweimal täglich gemolken werden? Diesen Fragen wollen wir heute auf dem Grund gehen und machen uns auf den Weg in den Biembach.
Auch wenn eine verschneite Winterlandschaft wunderschön wäre, sind froh doch froh, dass die Strassen mitlerweile aper sind. Normalerweise läuft ohne 4×4-Getriebe im Winter nicht viel auf dem Egggraben.
Auf dem Hof erwartet uns Simon Röthlisberger. Dieser soll uns etwas Licht ins Dunkle bringen bei unseren Fragen. Wie erwartet sitzt Simon nicht bei Kaffee und Kuchen in der warmen Stube, sondern steht draussen mit Heugabel und Stiefel. Er ist „im Holz“. Das Feld am Waldrand ist (noch) mit Tannästen übersäht und es türmen sich beeindruckend grosse Baumstämme auf. Winterzeit ist Holzer Zeit, denn Holzen ist nur dann möglich, wenn der Boden gefroren oder trocken ist. Beim aktuell aufgetauten und nassen Boden käme der Traktor den steilen „Hoger“ nicht hinauf. Nun heisst es ca. 4 Tage abwarten bis der Boden ganz trocken ist, um das Holz zu transportieren. Bis es weiterverarbeitet werden kann, muss das Holz noch zwei Jahre trockenen. Diese Tannen sind bereits reserviert. Ein Teil davon wird für die geplante Umgestaltung vom Friedhof in Hasle verwendet.
Melken müssen Röthlisbergers nicht, aber die Schafe und Wollschweine lassen trotzdem nicht lange Winterferien zu. Einzelne Tage auf den Ski sind aber möglich und werden dafür um so mehr zelebriert.
Die nächste Ernte wächst schon
Nicht nur die Tiere brauchen tägliche Aufmerksamkeit, auch das ausgesäte Gemüse braucht von Anfang an viel Zuwendung. Das Sommergemüse wie die Auberginen und Peperoni sind bereits am Wachsen. Dies wird wieder der Ursprung sein für herrliche Hofprodukte wie dem Zitronenaufstrich, den Beatrice für komod Emmental herstellt.
Die Tagwacht im Winter ist nicht anders als zu anderen Zeiten. Da Simon und Beatrice auch ausser Haus arbeiten und Elias morgens in die Schule muss, klingelt der Wecker das ganze Jahr gleich früh. Ab und zu liegts im Winter aber drin, dass, wer zuhause bleibt, nach dem Zmorge noch einmal kurz ins warme Bett liegt.
Neben den Feldern schläft im Winter auch der von Röthlisbergers bewirtschaftete Märitstand am Berner Eigerplatz. Dafür ist jetzt Zeit das Angebot für die neue Saison zu planen, die neue Homepage umzusetzen und die beliebten Bio-Gemüse-Abos zu verkaufen. Zusätzliche Abonnent*innen im Raum Bern, Hasle, Oberburg seien übrigens herzlich willkommen. Nähere Informationen findet ihr unter www.egggraben.ch.
„Gwärchet“ wird also auch im Winter. Die Arbeit lässt sich aber etwas besser einteilen, da Büro- und Planungsarbeiten auch mal warten können im Gegensatz zum Heu oder dem reifen Gemüse im Sommer.
Wir sind gespannt welche Innovationen sich Röthlisbergers für diese Saison ausdenken und freuen uns sehr, dass sie mit dem Zitronengrasaufstrich auch weiterhin einen Teil von komod Emmental sind.